Heilpädagogische Forschung
 
Motorische Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich Kulturtechniken von Schülerinnen und Schülern an Schulen mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Eine Studie aus Rheinland-Pfalz
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 4 2016
von Markus Scholz, Michael Wagner und Moritz Negwer

Die Beschreibung der Schülerschaft an der Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung stand in verschiedenen Bundesländern im Zentrum einzelner Erhebungen. Dennoch liegen für die dort unterrichteten Schülerinnen und Schüler kaum detaillierte Informationen über die motorischen Fähigkeiten oder die Kompetenzen in den Kulturtechniken vor. Die beschriebene Studie untersucht diese Bereiche mittels einer Fragebogenerhebung bei Lehrkräften an allen Schulen mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung in Rheinland-Pfalz (N = 22). Bei dieser Vollerhebung (Rücklauf: 67,4 %) konnten Informationen über N = 1031 Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich der motorischen Entwicklung erfasst werden. Die Auswertungen der Skalen zu motorischen Fähigkeiten (GMFCS, MACS) zeigen sehr unterschiedliche Profile der Schülerschaft in Abhängigkeit vom jeweils hauptsächlich unterrichteten Lehrplan. Bei den genutzten Stufenmodellen zur Lese- und Schreibentwicklung (Valtin, 1997, 2000) sowie zu grundlegenden mathematischen Fähigkeiten (Fritz, Ricken und Gerlach, 2007) erreichen diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nach dem Lehrplan Lernen oder dem allgemeiner Schulen unterrichtet werden, in den Altersgruppen 11 Jahren eine der jeweils zwei höchsten Stufen. Im Gegensatz dazu verbleiben die Kompetenzen vieler Schülerinnen und Schüler im Bereich geistige Entwicklung auf den untersten Stufen der herangezogenen Entwicklungsmodelle. Bei den Grundrechenarten verfügt ein großer Teil dieser Kinder und Jugendlichen zudem über keine mit den genutzten Variablen erfassbaren Fähigkeiten. Bei Schülerinnen und Schülern mit zusätzlichem Förderbedarf im Bereich Lernen fällt in der Altersgruppe 11 Jahre der relativ hohe Anteil auf, der keine schriftlichen Verfahren im Bereich der Addition (21,0 %) und Subtraktion (22,2 %) beherrscht.

Schlüsselwörter: Schülerschaft, Förderschwerpunkt motorische Entwicklung, motorische Fähigkeiten, Kulturtechniken, Grundrechenarten

Motor skills, arithmetic competencies and abilities in reading and writing of pupils within the school for physical and motoric development. Results of a census survey in Rhineland-Palatinate.

Studies in different German states have tried to describe the body of pupils within the school for physical and motoric development. However, detailed data on the specific motor skills, arithmetic competencies as well as reading and writing abilities for pupils in this school form is rare. The described census survey (response rate: 67.4 %) tries to close this gap for the state of Rhineland-Palatinate. Teachers of all schools for motoric development within the State (N = 22) were asked to fill out a questionnaire for every pupil. All in all data of N = 1.031pupils could be collected. The analysis of the motoric competencies (MACS, GMFCS) show different profiles depending on the mainly used curriculum. Pupils educated using the general educational curriculum or the curriculum for “learning development” reach the highest levels in the utilized models for basic arithmetic skills (Fritz, Ricken and Gerlach, 2007) as well as reading and writing (Valtin, 1997, 2000). In contrast to that, many pupils educated by utilizing the curriculum for “cognitive development” do not develop skills in this areas. A noteworthy amount of pupils with additional needs in learning development in the age group 11 are also not able to perform written methods of addition (21,0 %) or subtraction (22,2 %).

Keywords: students, motor skills, physical and motor development, arithmetic basics, reading and writing skills

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aktualisiert
am 21.12.2016